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Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto

Ansprechen möchte ich die Hashimoto-Thyreoiditis, eine Erkrankung des Immunsystems, die zu einer chronischen Schilddrüsenentzündung und schließlich zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt. Es betrifft häufig das gesamte Hormonsystem, besser gesagt das ganze System. Hashimoto verläuft sehr oft in Schüben. Frauen sind in etwa 10x häufiger betroffen als Männer. Mit Sicherheit spielt hier die hormonelle Verhütung eine große Rolle.


Die Sicherung der Diagnose obliegt dem Arzt, auch die Verschreibung benötigter Hormone kann nur durch diesen erfolgen. Jedoch kann der Heilpraktiker den Patienten sehr gut beraten und während der Einstellung mit Hormonen sowohl begleiten als auch in bestimmten Zeitintervallen Laborkontrollen durchführen. Eine gute Einstellung, mit der sich ein Schilddrüsenpatient auch wohlfühlt, braucht Zeit und Geduld.

Da Schilddrüsenhormone unseren Stoffwechsel beeinflussen, ist es unbedingt auch wichtig zu schauen, wie dieser in der Lage ist zu arbeiten.  

Ein Auto mit schwächelndem Motor kann ich auch nicht auf Hochtouren bringen, indem ich Benzin reinschütte und Vollgas gebe. Es ist eine Frage der Zeit, bis es liegen bleibt.

Und ohne ausreichend Schilddrüsenhormone funktioniert es ebenfalls nicht. An dem Vergleich mit dem Auto kann man sich vorstellen, dass dieses dann auch bald schlapp macht.


In Gesprächen mit meinen Patienten bekomme ich schon seit Jahren einen Einblick, wie eine klassische Hormoneinstellung häufig gehandhabt wird.

Ein Patient mit Hashimoto hat in der Regel nicht nur ein Schilddrüsenproblem, Hashimoto ist eine Multisystemerkrankung ( „das gesamte System ist aus dem Gleichgewicht“) und der Patient braucht sehr oft mehr als nur ein Schilddrüsenhormon.

Häufig hat ein Patient eine jahrelange Odyssee an Arztbesuchen hinter sich, bis er endlich eine Diagnose erhält. Von Angst- und Panikattacken, über unerträgliche Müdigkeit trotz zehn und mehr Stunden Schlaf bis zu dem Gefühl, nicht mehr er selbst zu sein. Keiner der es nicht mitgemacht hat, kann so etwas nachempfinden. 

Sehr belastend für Hashimoto-Patienten ist die Situation, dass ein Zusammenhang zu dessen Symptomen und einer Schilddrüsenunterfuktion vom Typ Hashimoto selbst von Fachleuten negiert wird, wenn der TSH-Wert im Referenzbereich liegt.


Die Symptomatik einer Hashimoto-Thyreoiditis ist sehr vielfältig:

Die Schilddrüse wird wegen ihrer Form auch als Schmetterlingsorgan bezeichnet.

Die Wirkung einer gesunden Schilddrüsenaktivität führt dazu, dass wir uns leicht und unbeschwert und lebendig fühlen wie ein Schmetterling.

Schilddrüsenhormone halten unseren Organismus im Gleichgewicht. Wenn es hier eine Störung gibt, funktioniert nur noch sehr wenig ohne Probleme. Gibt es Veränderungen in der Schilddrüse, dann beeinträchtigt dies nicht nur den gesamten Körper, sondern wirft uns auch psychisch völlig aus der Bahn.

Sie ist zuständig für die Wärmeproduktion im Körper, den Sauerstoffumsatz, den Eisenstoffwechsel, die körperliche und Geistige Energie, die Regulation unseres Wasserhaushaltes, Eiweiß-, Fett- und Kohlehydratstoffwechsel, Wachstum, Verdauung und nicht zuletzt für unser seelisches Gleichgewicht. Dies alles reguliert diese kleine walnussgroße Hormondrüse. ( Größe bei Frauen bis 18 ml, bei Männern bis 25 ml Gewicht)

Reicht die hormonelle Leistung der Schilddrüse nicht mehr aus, dann fühlen sich Betroffene alles andere als ein lebendiger Schmetterling.

Häufige Symptome:

  • müde und antriebslos

  • Konzentrationsprobleme

  • Gefühl wie Nebel oder Watte im Kopf

  • ständiges Frieren

  • depressive Verstimmung, Angst- und Panikattacken möglich

  • muskuläre Verspannungen oder auch Gelenkschmerzen

  • ständige Gewichtszunahme ohne verändertes Essverhalten

  • trockene Haut und Augen

  • Verstopfung

  • Haarausfall und struppiges und brüchiges Haar

  • Libidoverlust

  • unerfüllter Kinderwunsch

  • Zyklusprobleme

  • geschwollene Augenlider

  • und vieles mehr....

Vor allem zu Beginn der Erkrankung wechseln sich häufig Über- und Unterfunktionssymptome ab, was die Diagnostik oft erschwert. Kommen dann noch depressive Stimmung oder Ängste hinzu, wird es häufig als Stress oder psychosomatisches Problem verkannt. Hier fragt sich, was war zuerst – Huhn oder Ei – denn wem es über lange Zeit nicht gut geht, der wird auch mit der Psyche reagieren und umgekehrt. Fakt ist jedoch, die Schilddrüse hat großen Einfluss auf unsere Psyche.


Wie sieht häufig die Behandlung aus?


Gerne werden dann 50 und mehr Mikrogramm L Thyroxin verschrieben und als Einstiegsdosis angeordnet. Muss nach einem gewissen Zeitraum die Dosis nachjustiert werden, geschieht dies typischerweise in 25er oder 50er Schritten. (25 oder 50 Mikrogramm) Wer sich danach wieder völlig wiederhergestellt fühlt, der kann sich glücklich schätzen. Die wenigsten tun dies. Viele kommen mit diesem plötzlichen Anfluten ungewohnter Hormonmengen auf einmal nicht klar. Der Organismus läuft mitunter jahrelang auf Sparflamme und plötzlich muß er Vollgas geben.


Wie bereits oben erwähnt handelt es sich hier um eine Multisystemerkrankung und diese besteht häufig schon bevor Symptome von Patienten als solche wahrgenommen werden. Ein schleichender Prozess also und es ist dann wichtig zu schauen, wo es überall im System klemmt.


Wenn Sie sich angesprochen fühlen, dann könnten folgende Anhaltspunkte wichtig für Sie sein:


  1. Eine Schilddrüseneinstellung kann nicht funktionieren, wenn nur der TSH Wert bestimmt und als Anhaltspunkt genommen wird. Es sollten immer TSH, ft3 und ft4 im Verhältnis betrachtet werden. TSH ist der Hypophysenwert und die anderen beiden sind die freien Schilddrüsenwerte, sie unterliegen alle einem Regelkreis. Der rT3- Wert gehört auch dazu. Isoliert betrachtet haben diese Werte für eine gute Einstellung ungenügende Aussagekraft. Auch zur Diagnostik, um die Funktion der Schilddrüse zu beurteilen, weil eine fragliche Schilddrüsenerkrankung im Raum steht, macht es keinen Sinn, nur das TSH isoliert zu betrachten.

  2. Ein normal funktionierender Körper gibt seine Hormongaben über den Tag verteilt ab und schüttet nicht den Tagesbedarf auf einmal aus.

  3. Viele Hashimotopatienten haben irgendwann nur noch wenige Milliliter Schilddrüsengewebe, welches auch häufig gänzlich keine Funktion mehr hat. Dies kann im Ultraschall sehr gut festgestellt werden. In diesem Falle reicht eine Monotherapie mit LThyroxin längst nicht mehr aus. Häufig auch vorher schon nicht, weil das T4 nicht mehr in T3 umgewandelt werden kann. Viele Hashimoto-Patienten haben eine Umwandlungsstörung und fehlendes Schilddrüsegewebe kann sowieso keine Hormone produzieren. Es ist wichtig dann auch T3 zu substituieren.

  4. Hashimoto ist  eine Autoimmunerkrankung und meist sind die  Auto- Antikörper erhöht. Dies sichert zum einen auch die Diagnose ( sie sind allerdings kein Muss! ), sie sollten jedoch auch berücksichtigt werden. Sind sie sehr hoch, ist dies ein Zeichen,  dass irgendetwas den Körper/die Entzündung triggert.

  5. Gibt es eine weitere Stoffwechselstörung oder Belastungen, außer das Fehlen von Hormonen?

  6. Wie arbeiten das Leber- und Gallensystem?

  7. Stehen dem Körper genügend Mikronährstoffe zur Verfügung, oder fehlen wichtige Vitamine?

  8. Findet eine hormonelle Verhütung statt?

  9. Ist der Patient männlich oder weiblich und findet evtl. noch ein Zyklus statt?

  10. Wie steht es um die Sexualhormone?

  11. Wie funktioniert der Darm, ist er gesund?

  12. Wie ernähre ich mich?

  13. Wie lange besteht der Hashimoto schon, welche Systeme können noch betroffen sein?

  14. Ist der Körper ausreichend in der Lage zu entgiften?


Für weitere Informationen, oder Fragen die Ihnen auf der Seele brennen, können wir gerne einen Termin vereinbaren. Hashimoto zeigt sich sehr unterschiedlich, es muss ganz individuell angeschaut werden, welcher Weg für Sie der richtige ist und wo Behandlungsbedarf besteht. Gerne erkläre ich Ihnen, wie die Einnahme der Hormone am sinnvollsten und verträglichsten ist.


Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass man die Zusammenhänge versteht und auch keine Angst davor hat Verantwortung für sich zu übernehmen. Wer kennt Ihren Körper besser als Sie selbst?

Wer als Patient gut informiert ist und seine Erkrankung versteht, kann seine Symptome sehr gut einschätzen, nachvollziehen und damit arbeiten, in Augenhöhe mit dem Arzt kommunizieren, ist eher bereit neue Wege zu gehen, lernt sich wieder selbst vertrauen annehmen und lieben.

Gerne helfe ich Ihnen dabei.


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